Brighton

Vor ein paar Wochen hat Steffi mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, etwas über meine derzeitige Heimat zu schreiben. Da habe ich natürlich keine Sekunde gezögert. Die ganze Welt soll wissen, wie toll es hier in Brighton ist!

Jetzt sitze ich aber hier und muss feststellen, dass mir das doch schwerer fällt als gedacht. Das liegt aber nicht daran, dass es über Brighton nichts zu erzählen gäbe. Ganz im Gegenteil: Mir fallen auf Anhieb so viele Dinge ein, dass ich einfach nicht weiß, wo ich anfangen soll. Da wäre zum einen Brightons unendlich langer Strand mit dem berühmten Pier. Oder die Southlanes mit den vielen kleinen Gassen und Läden. Aber auch der Royal Pavilion, Südenglands Steilklippen und die vielen Paradiesvögel, die hier so leben, sind erwähnenswert. Oder sollte ich doch lieber bei den britischen Pubs und dem berühmten englischen Wetter anfangen? 

Wetter ist Lieblingsthema und -zeitvertreib der Engländer. Schon allein darüber ließe sich nicht nur ein Blogeintrag, sondern vermutlich ein ganzes Buch schreiben. Und das ist dann nicht so, wie bei uns, wo das Gespräch übers Wetter nur als Ausweg gilt, weil man sich sonst nichts zu erzählen hat. Besonders spannend war das Wetter letztes Jahr, als die Briten den verregnetsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung erlebten und die Olympischen Spiele ins Wasser zu fallen drohten. Pünktlich zu meiner Ankunft im August aber, wurde es hier endlich warm und sonnig, sodass ich an meinen freien Wochenenden am Strand entspannen konnte. 

Brightons Strand

Das tolle an Brighton im Sommer ist auch, dass jedes (also wirklich jedes) Wochenende etwas los ist! Fahrradrennen,„food festivals“ und nicht zu vergessen das „Brighton Gay Pride Festival“. Und auch, wenn jetzt im Winter keine Festivals stattfinden, kommt in Brighton keineswegs Langeweile auf. Hier gibt es ungefähr Einemilliontausend Pubs, Bars und Clubs in denen jeder auf seine Kosten kommen kann.

Brighton ist aber nicht nur für seine Partyszene bekannt. Direkt im Stadtzentrum steht der „Royal Pavilion“, ein Palast, der so gar nicht ins Stadtbild zu passen scheint und jedes Jahr viele Besucher anzieht: 

Royal Pavilion

Fährt man ein Stück Richtung Osten an der Küste entlang, so dauert es nicht lang, bis man die Steilklippen Südenglands sehen kann. Im Oktober bin ich zum „Seven Sisters National Park“ gefahren, um die berühmte Kette aufeinanderfolgender Kreidefelsen zu bestaunen. Das war wirklich beeindruckend, aber seht selbst:

Seven Sisters

Genau so schön, wie  Brightons Umgebung , ist auch die Stadt selbst. Das Stadtzentrum besteht aus zwei Teilen: Den Southlanes und der North Laine. Die Southlanes sind viele kleine süße Gassen mit Geschäften, Restaurants und  unzähligen Juwelieren. Die Gassen sind so verwinkelt, dass ich auch nach 6 Monaten manchmal noch die Orientierung verliere:

Southlanes

Gleich daneben befindet sich der Stadteil, der sich „North Laine“ nennt. Dort gib es viele Cafés, Secondhandläden und alles, was das Shopper-Herz höher schlagen lässt:

North Laine

Alles in allem bietet Brighton also was für jeden Geschmack und ich habe noch von niemandem gehört, dass es ihm hier nicht gefällt. Ganz im Gegenteil: Brighton gehört ganz klar zu einer der schönsten und lebenswertesten Städte Englands und ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

// Clara