Mittwoch, 13. April 2016

Paleo oder so

Ich habe im vorletzten Post schon erzählt, dass ich meine Ernährung etwas umgestellt habe. Heut möchte ich dazu ein paar Worte sagen. Freunde und Verwandte fragen sich immer, wie ich das mache mit meiner neuen Ernährung. Und was ich denn überhaupt noch essen kann, wenn man auf Gluten, Zucker und Milchprodukte verzichtet. Im Prinzip ist es doch eine ganze Menge, die da noch übrig bleibt. Wenn man einmal die alte Essensroutine abgelegt hat, öffnet sich der Weg für Neues im Kühlschrank und auch irgendwie neue Laufwege im Supermarkt.




Was ich mache

Meine Ernährung ist hauptsächlich Paleo. Aber da mir das zu streng ist und ich es aus gesundheitlichen Gründen mache, habe ich versucht, meinen eigenen Mittelweg zu finden. Bei Paleo360 verzichtet man auf Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Zucker und einige andere Sachen. Auch soll man zu Beginn komplett auch auf Kaffee verzichten, und Alternativprodukte wie glutenfreies Brot sollten nur selten gegessen werden. Das ist mir aber ganz ehrlich zu doof, denn ich hab morgens und abends nicht immer Lust mir etwas Verrücktes zu kredenzen. Auf Kaffee verzichte ich jedoch auch seit Anfang an und das ist gar nicht so schwer - allerdings war ich nie richtiger Coffeeaddict.

Die krasseste Umstellung war eigentlich, 




dass man sich zwischendurch nirgends mal einen Snack kaufen kann. Denn alle Produkte beim Bäcker und Co. sind fertige Sachen und selten (ok, eher nie!) werden glutenfreie Alternativen angeboten. Selbst wenn ich solche finden würde, müsste sie noch zucker- und milchfrei sein. Also komplett ausgeschlossen. Aber auch darauf stellt man sich recht schnell ein. Ich hab gelesen, dass der Körper 28 Tage braucht, um neue Gewohnheiten anzunehmen und zu akzeptieren. Ich mache das jetzt schon etwas länger als 4 Wochen und mir fehlt weder Schokolade, Milch oder sonstiger Klimbim.

Außerdem gibt es zu jedem Produkt entweder eine glutenfreie Variante oder eine Alternative. Allerdings sind die glutenfreien Produkte wirklich um ein Vielfaches teurer.


Was wird gegessen

Bei mir kommt auf jeden Fall sehr viel frisches Obst und Gemüse auf den Teller. Da der Zucker komplett fehlt, ist es mit Obst und dem enthaltenen Fruchtzucker sehr einfach auch mal was Süßes zu naschen. Ich backe mir jede Woche ein glutenfreies Brot, damit ich was zu essen habe - meist mein geliebtes Möhren-Zucchini Brot (Rezept hier) und esse es oft mit veganem Auberginen Aufstrich (der ist echt richtig lecker!) und frischer Avocado. Da Fleisch und Fisch erlaubt ist, mache ich viel Zucchini Spaghetti mit Bolo oder gebratenen Garnelen für eine warme Mahlzeit. Außerdem kann man jede Art von Eintopf mit frischem Gemüse machen. Man findet doch recht schnell die Alternativen raus oder probiert viele neue Sachen aus.












Auch Restaurantbesuche sind möglich, denn mittlerweile gibt es von jedem Foodtrend passende Lokale. Gerade Berlin und Hamburg bieten da eine ganze Menge! Ich meide italienische, indische, griechische und Burger-Restaurants eigentlich grundsätzlich mit der neuen Ernährung, denn dort gibt es viele cremige Soßen, Beilagen und viele Weizenprodukte. Absolut gut gehen alle Arten asiatischer Restaurants wie Vietnamesisch, Chinesisch, Thai und Sushi geht natürlich auch.


Bùn Bó im Quan Do in Hamburg - so lecker!!!

Ich muss aber dazu sagen, dass ich hier nicht so der Krümelkacker bin. Denn ich fange nicht an, die Restaurant-Belegschaft mit meinen Restriktionen zu nerven. Alles, was für mich auf den ersten Check essbar ist, wird auch gegessen. Zur Not gibt es eben im Restaurant Salat und klare Suppe oder so. Ich möchte damit jedenfalls nicht auch noch meine Freunde einschränken, die sich dann extra wegen mir in ein anderes Restaurant quälen müssen.

Alkohol ist bei mir erlaubt, jedoch eher in möglichst ungezuckerter Form. Also keine süßen Cocktails und Schnäpse, eher Wein, Sekt und klare Sachen :)

Außerdem erlaube ich mir alle zwei Wochen einen Cheatday, an dem alles erlaubt ist, worauf ich Appetit habe. Da gibt es dann eben mal echte Spaghetti beim Italiener oder Kuchen so. Aber wie gesagt, die Gewohnheit spielt hier auch schon mit, denn ich habe gar nicht mehr so richtigen Appetit auf Süßes.

Wie gesagt, durch meine eigene Art und Weise der Ernährung fällt es mir absolut nicht schwer durchzuhalten. Ich finde es sogar echt verrückt, dass ich so lange schon keine Schokolade mehr gegessen habe..


Fazit

Ich fühle mich nach vier Wochen wirklich deutlich besser. Mein allgemeines Wohlbefinden ist insgesamt verbessert und ich schlafe auch wieder tiefer. Besonders toll ist aber, dass die eklige Völlegefühl nach dem Essen nicht so mies ist, wie früher teilweise nachdem man sich Spaghetti reingehauen hat oder so. Außerdem geht es meinem Magen und Darm damit wieder gut.

Nach gut zwei Wochen hatte ich allerdings ganz plötzlich und intensiv Hautausschlag im Gesicht, der zwar farblos war, aber dafür juckte. Fünf Tage lang sah ich aus wie Rauhfaserputz, das aber glücklicherweise ohne Behandlung schnell wieder abgeklungen ist. Ich kann mir nicht erklären, woher das kam..

Demnächst will ich mal wieder neue Brotarten ausprobieren, davon werde ich hier natürlich berichten.

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